Endlich wieder ein Bett. Gut geschlafen in meinem Zimmer des Hotel St. Gervais.
Nach dem Fruehstueck erledige ich erst einmal die Dinge, die ich mir fuer Genf vorgenommen habe. U.a. frage ich mich zu einer Buchhandlung fuer fremdsprachige Literatur durch, die doch tatsaechlich den Outdoor Jakobsweg-Fuehrer fuer Frankreich vorraetig hat. Ich freue mich und halte einen kleinen Plausch mit der Ladeninhaberin, die aus Deutschland kommt, in Genf arbeitet und in Frankreich lebt. In Genf zu arbeiten ist sehr attraktiv. Ca. 60.000 Franzosen pendeln taeglich ueber die Grenze.
Sightseeing, Rundgang durch die Altstadt, teilweise auf den Spuren von Calvin und Rosseau. Ich lerne, dass Genf eine Hochburg der Reformation war. Also im Grunde not a good place for a Jakobspilger. Hier war es, wo Calvin seine Reformatorenschule gruendete, wenn man so will, die erste Universitaet.
Ich besichtige die Kathedrale,
fahre a bisserl Strassenbahn, gerate in die Shoppingzeile und schaue mir spaeter die Fontaene aus der Naehe an.
Aus der Gemengelage von Gischt und dramatischen Wolkenformationen am Himmel entstehen wunderschoene Bilder.
Den Nachmittag verbringe ich auf der anderen Rhoneseite im Viertel um Notre Dame. Am spaeten Nachmittag laufen mir Dorothea und Peter aus Muenster ueber den Weg. Bei einem Kaffee tauschen wir unsere Erlebnisse aus.
Genf. Fantastische Lage am Genfer See (Lac Leman, wie die Franzosen den See nennen, etwas verwirrend). Faszinierend wieviele Nationen sich hier tummeln. Mir fallen v.a. die Menschen arabischer Herkunft auf, mit Schleier bzw. Burka verhuellte Frauen. Immer sind sie in Gruppen, Familien, unterwegs und steigen - wie's scheint - in den teuersten Hotels ab. Das Preisniveau Genfs ist sehr hoch. Wie hat es die Buchhaendlerin sinngemaess ausgedrueckt: Hoher Lebensstandard auf extrem hohem Preisniveau. Im Wanderfuehrer steht "Hier konsumieren die Vermoegenden".
Die Stadt ist sehr touristisch. Alles in allem hat mir Lousanne besser gefallen.
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4 Kommentare:
Du bist zu Fuss nach Genf GEGANGEN! Bei Staedten dieses Bekanntheitgrades kann man sich ploetzlich was unter der Entfernung vorstellen... Wahnsinn... Ich find's ausserdem toll, dass du dir soviel Zeit nimmst und auch die Orte, die du besuchst, ausfuehrlich anschauen kannst. Beneide dich.
Ach nochwas: Deine Schilderung zum Preisniveau erinnert mich an San Francisco hier - hohes Lebensniveau zu fast unleistbaren Preisen. Ich gehe gerade durch diese "Schule" - jeder trifft seine Entscheidung und fuer viele ist das Leben seinen Preis wert!
Liebe Gruesse von der Bay!
Norbert
Lieber Peter,
bin gerade heimgekommen - vermutlich fällt es Dir nicht leicht zu erraten, wie ich den Abend (erfolgreich) verbracht habe... :-)
Ich will nur sagen, dass ich nach wie vor sehr gerne Deine Berichte lese. Ich wünsche Dir auch weiterhin eine tolle Reise - und ein Wetter ohne Regen.
Besten Gruß
Uwe
Hallo Peter,
endlich hab' ich es geschafft, Dich beim Lesen einzuholen. Anita und ich waren von der Ankündigung Deiner Pilgerreise ja sehr überrascht. Aber eigentlich müsste ich das von Dir ja langsam gewohnt sein. Dein Blog ist übrigens sehr spannend erzählt. Wusste gar nicht, dass Du auch schriftstellerische Talente hast. Man könnte fast neidisch werden, wenn man nicht wüsste, dass Deine Aktion ja auch mit Strapazen verbunden ist. Ich wünschte, ich könnte auch mal 'ne Auszeit nehmen! Dir wünsch' ich jedenfalls noch viel Spaß und weitere spannende Erlebnisse auf dem Camino. Und vergiss' nicht, uns Daheimgebliebenen davon zu berichten.
Hasta luego,
Esteban
Salut Monsieur le ex-aideur à la évaluation
Je voudrait demander a toi quand tu estime arriver à Santiago?
Bon voyage
Le ex-Daleb
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